Blogwichteln 2015: Gemeinsamkeiten von Textarbeit und PR

Vor kurzem schrieb ich einen Blogwichtel-Beitrag für den Gran-Canaria-Blog von Paula Petersen. Jetzt wurde ich im Gegenzug von der Düsseldorfer PR-Referentin und Texterin Barbara Stromberg beschenkt. Ich freue mich sehr über diesen Gastbeitrag über die Gemeinsamkeiten von Textarbeit und PR, vielen Dank!


Was haben Textarbeit und PR gemeinsam?

Nuttbw_buttonn ja, zum einen ist es natürlich schwer, PR für etwas zu machen, ohne auch nur einen Buchstaben zu Papier zu bringen. Vor allem in meinem Arbeitsbereich, denn der erstreckt sich auf Pressearbeit für kleine und mittelständische Unternehmen.

Ohne Buchstaben in sinnvoller Weise anzuordnen, geht es bei beidem also nicht.

Und: Bei beidem braucht es vorher einen Plan und ein Ziel, damit die Botschaft ankommt.

Egal, ob ich eine Glückwunschkarte für die Nachbarin oder eine Pressemitteilung für ein Unternehmen schreibe, die Abläufe sind ähnlich.

Frage Nummer 1: Was ist die Botschaft?

Bei der Nachbarin ist die Antwort schnell gegeben: Man möchte ihr zum Geburtstag gratulieren.

Bei mittelständischen Unternehmen trifft man nicht selten auf einen grob behauenen Stein, aus dem es zunächst USP, Nutzwert und das Leistungsportfolio herauszumeißeln gilt. Das Ergebnis sollte als formschöner Kern des Unternehmens ein Image mit wünschenswerten Werten darstellen.

Frage Nummer 2: Wer ist die Zielgruppe und wie tickt sie?

So wie es unzählige Arten von Schwiegermüttern gibt, gibt es auch unzählige Sorten Nachbarinnen von unsichtbar bis aufdringlich, von Hausdrache bis Blockwartin. Wer seiner Nachbarin eine Glückwunschkarte schreibt, kennt sie in der Regel zumindest vom Sehen und kann sie etwas einschätzen.

Wer erfolgreich ein Unternehmen führen möchte, sollte auch von seiner Zielgruppe wissen, zu welcher Sorte Mensch sie gehört. Wer alle ansprechen will, erreicht letztlich keinen richtig. Also: Wen möchte ich als erfolgversprechende Zielgruppe ansprechen und was ist das wohl für ein Typ, müsste ich ihn in eine Schublade einordnen?

Frage Nummer 3: Wie soll die Botschaft ankommen?

Soll die Nachbarin nach Erhalt der Glückwunschkarte weiterhin fröhlich die urlaubliche Blumenbetreuung übernehmen oder möchte man sie sich im Grunde vom Hals halten?

Oder für die Unternehmens-PR gesprochen: Was soll die Botschaft bei der Zielgruppe bewirken? Natürlich geht es in erster Linie darum, mehr Umsatz zu haben. Die Frage ist nur, wie man das erreicht. In der PR gelingt dies durch die Botschaften, die man verbreitet. Welche Lösungen kann das Unternehmen für die Probleme seiner Zielgruppe bieten, welches Wissen, welcher Service, welche Dienstleistungen unterscheiden das Unternehmen von anderen seiner Art. Welche Wirkung soll also diese Botschaft bei der Zielgruppe auslösen?

Frage Nummer 4: Wie überbringen?

Mir fallen mindestens drei Varianten ein, um der Nachbarin die Glückwünsche zu überbringen: In den Briefkasten werfen, klingeln und stehenbleiben oder klingeln und weglaufen.

Für Unternehmensbotschaften gibt es ungefähr drölfzig mehr Möglichkeiten, die infrage kommen: analog wie digital, direkt oder als Dialoggruppe, via Pressearbeit, Social Media, über klassische Werbung, per Newsletter, was auch immer. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Kosten und Wirksamkeit für einen Laien kaum einzuschätzen. Darin unterscheidet sich die Nachbarin vom Kunden und doch gibt es wieder eine Gemeinsamkeit: Man muss sich für einen Dialogweg entscheiden.

Frage Nummer 5: Wie formulieren?

Wenn man sich über das wie im Klaren ist, kommt die Kernkompetenz der Textarbeiter und Textarbeiterinnen ins Spiel: das Formulieren.

So wie man sich bei der Nachbarin zwischen unzähligen Spielarten von Glückwünschen entscheiden darf (von überschwänglich über Poesiealbumstil bis kühl, von ausführlich bis knapp, von platt bis hochgestochen,…) gilt es auch bei den Zielgruppen für die Unternehmenskommunikation, den Tonfall und die Wortwahl danach zu richten, was der Empfänger der Botschaft gerne lesen mag. Doch halt! Nicht um jeden Preis!

Authentisch muss es sein. Das gilt ebenso für die Glückwunschkarte als auch für die Außendarstellung eines Unternehmens und seiner Produkte.

Profis in Sachen Text und Kommunikation finden für jedes Unternehmen und seine Wunschkunden ein individuelles Wording, das gleichsam einem hübschen Geschenkpapier die Botschaften gefällig verpackt, ohne einen falschen Anschein zu erwecken. Wer möchte schon eine Glückwunschkarte bekommen, die nach einem Geldgeschenk aussieht und doch nur einen laschen Gruß enthält.

Und hier kommen die professionellen Textarbeiter und Textarbeiterin ins Spiel. Sie achten darauf, dass Inhalt, Sprache und Formales ein schlüssiges Bild abgeben. Egal ob Glückwunschkarte oder 400-seitige Hochglanzbroschüre.


Gastautorin Barbara Stromberg

Barbara Stromberg, PR-Referentin und Journalistin, Autorin dieses Beitrag

Zur Autorin:

Barbara Stromberg hat sich nach ihrer klassischen Journalistenausbildung 2003 mit Textarbeiten selbstständig gemacht. Sie schreibt Pressemitteilungen, Blogartikel und andere Texte für die Öffentlichkeitsarbeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen von der Kanzlei bis zum Verleihservice. In ihren Workshops und in der 1:1-Beratung unterstützt sie die, die das Schreiben für (ihr) Unternehmen selbst lernen wollen.

 

 

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