Suchmaschinenoptimierung und Website-Lektorat

Die Inhalte von Webseiten altern schnell. Eine Website, die nicht mehr mit aktuellen Inhalten glänzt, ist schon bald nicht mehr attraktiv als erste Anlaufstelle für mögliche Kundinnen und Kunden.

Wenn ein Unternehmen eine Website textlich auffrischen will, dann bietet sich das etwa in Form eines Lektorats an. Und das ist ein Fall für die Orthogräfin …

Beim Themenabend Websitelektorat der VFLL-Regionalgruppe Stuttgart referierte Katja Rosenbohm

Katja Rosenbohm referierte beim Themenabend Websitelektorat der VFLL-Regionalgruppe Stuttgart, Foto: Thirza Albert

Website, Webseite, Homepage

Wie unterscheiden sich die Begriffe Website, Webseite und Homepage? Gibt es überhaupt einen Unterschied oder kann man die Begriffe als Synonyme verwenden?

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden im Deutschen häufig Homepage und Website gleichgesetzt. Streng genommen ist die Homepage aber nur die Startseite einer Webpräsenz. Damit es keine Missverständnisse gibt, spricht man beim kompletten Internetauftritt am besten von der Website.

Was ist dann also eine Webseite? Das ist eine einzelne Seite eines Internetauftritts.

Eine Homepage ist also eine Webseite innerhalb der Website.

Gründe für die berufliche Website

Große Unternehmen wissen in der Regel, dass ein gepflegter Webauftritt einfach dazugehört. Aber auch kleine und mittlere Betriebe sollten nicht auf eine eigene Internetpräsenz verzichten. Und gerade für eine Freiberuflerin wie mich ist die eigene Website wichtig, sie ist meine Visitenkarte im Netz und Teil meines Marketings. Die Kundschaft erwartet eine eigene Website, sie gehört heute zur Geschäftsausstattung dazu. Unabhängig von Geschäftszeiten ist sie erste Anlaufstelle. Eine Website unterstützt das professionelle Auftreten nach außen als Unternehmer/-in.

E-Mail-Anbieter wie Web.de, Yahoo oder GMX sind für private Zwecke vollkommen in Ordnung, im beruflichen Alltag wirken sie jedoch nicht professionell. Auch das spricht für eine eigene Internetpräsenz: Über den Provider der eigenen Website lässt sich leicht und schnell eine eigene E-Mail-Adresse einrichten.

Warum ist das Thema „Texte im Internet“ so wichtig?

Etwa 85 Prozent der User*innen suchen über Suchmaschinen nach Informationen. Die Entscheidung in der Frage „Warum sollte ich das jetzt lesen?“ fällt meist schon innerhalb von drei Sekunden. Online-Lesende sind also flüchtige Lesende. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Informationen sofort zu präsentieren, um den Leser bzw. die Leserin zum Bleiben und Weiterlesen zu animieren.

Was ist SEO?

SEO (Search Engine Optimization) = Optimierung einer Website zur Erhöhung ihrer Sichtbarkeit in den Suchmaschinen

Grundlegend unterschieden wird in On-Page- und Off-Page-Optimierung. On-Page-Optimierung beinhaltet beispielsweise

  • geeignete Suchbegriffe (sogenannte Keywords) zu finden,
  • die URL (sprechende URLs) passend auszuwählen,
  • aussagekräftige Überschriften zu formulieren und eine interne Linkstruktur auf- und auszubauen.

Gerade die Keywordanalyse ist ein weites Feld, hier gibt es wiederum Dienstleister*innen, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen.

Bei der Off-Page-Optimierung geht es darum, sich etwa in Verzeichnisse einzutragen, in meinem Fall ist es die VFLL-Datenbank. Es geht auch darum, auf andere Seiten zu verlinken, und nicht zuletzt gehören auch sämtliche beruflich bedingten Social-Media-Aktivitäten oder Anzeigen auf GoogleAdWords dazu.

Warum brauchen wir das alles? Um ein gutes Ranking bei Google für unsere Website zu erreichen und damit bei der Suche besser gefunden werden (am liebsten natürlich gleich auf Seite 1).

Webseitenlektorat

SEO ist also ganz vieles. Und unter anderem gehört auch das Webseitenlektorat dazu.

Wie sieht ein suchmaschinenoptimierter Text aus? Hier bin ich als Lektorin gefordert: Ich strukturiere die Inhalte der Website so, dass auch Google direkt erkennt, worum es geht. Das Ziel ist natürlich, gut von der Suchmaschine gefunden zu werden und dann die Leserin/den Leser anzusprechen.

Die drei wichtigsten Punkte sind dabei, einen roten Faden zu spinnen, Texte zu strukturieren und den Kundennutzen herauszustellen.

Im Einzelnen heißt das:

  • Klar und verständlich schreiben
  • Sätze übersichtlich konstruieren
  • Hauptaussagen stehen in Hauptsätzen
  • Möglichst einen Gedanken pro Satz, möglichst keine Einschübe
  • Überflüssige Wörter und Phrasen streichen, Zitate kurz halten
  • Verständliche Begriffe wählen
  • Nominalkonstruktionen vermeiden
  • Absätze nach zwei bis drei Sätzen einfügen
  • Zwischenüberschriften verwenden
  • Fließtext als Aufzählung mit Bullet Points
  • Fachbegriffe immer erläutern und ggfs. verlinken
  • Kästen verwenden, wenn etwas wichtig ist
  • Der Schlüsselbegriff (Keyword) sollte in den ersten fünf bis acht Worten eines Absatzes vorkommen
  • Schlüsselbegriffe hervorheben (durch Fetten)
  • Auf die Länge der Texte achten
  • Bilder mit Bildunterschriften versehen: Motiv erklären (nicht beschreiben, was auf dem Bild zu sehen ist),
  • Informationen bieten und zum Lesen anreizen

Dennoch: Wir schreiben Texte für Menschen, nicht für (Such-)Maschinen!

 

2 Antworten
  1. Bastian Hammer sagt:

    Vielen Dank für den Artikel und die gute Liste. Ich habe mir diese ausgedruckt und neben den Bildschirm gestellt, um Inhalte nochmal zu überprüfen bevor ich auf „veröffentlichen“ klicke. Ich hoffe, das geht mit der Zeit „ins Blut über“ und man schreibt automatisch bessere Texte. :)

    Antworten
    • Katja Rosenbohm sagt:

      Das Ausdrucken und Sichtbarmachen der Liste ist eine super Idee, danke! Da wir Menschen ja durchs ständige Wiederholen lernen, bin ich überzeugt, dass sich mit der Zeit ein Lerneffekt einstellen wird. Viel Erfolg damit!

      Antworten

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