Zarah Philips: Lauter Leichen (Rezension)

Wer schwarzen Humor mag, wird diesen Krimi lieben. „Lauter Leichen“ ist bereits 2016 als E-Book erschienen, seit April 2018 ist auch eine Ausgabe als Taschenbuch erhältlich. Die Autorin Zarah Philips erzählt sehr einfallsreich die Geschichte der Familie Gint, gespickt mit einer Menge schräger Vögel. Bis zuletzt bleibt hier jede Fährte offen.  

Die Handlung:

Die Hamburger Malerin Elenor Gint wird der Tötung ihres Ex-Liebhabers Peter van Wieteren bezichtigt. Zudem scheint es einen Zusammenhang zum Mord an Elenors Vater Konrad Gint zu geben. Dieser Todesfall liegt jedoch bereits Jahre zurück. Damals ermittelte der Kommissar Josef Watkowski gegen Elenors Mutter Martha Gint, bis er selbst bei einem ungeklärten Verkehrsunfall ums Leben kam.

18 Jahre später nimmt Josef Watkowskis Sohn Hiob die Ermittlungen im Fall Peter van Wieteren auf. Und Hiob ist nicht nur Elenor, sondern auch deren Mutter Martha auf der Spur. Trotz aller Professionalität, mit der der attraktive Kommissar auftritt, knistert es gewaltig zwischen ihm und und seiner Hauptverdächtigen.

Das Cover zeigt einen weißen Totenschädel auf schwarzem Hintergrund

E-Book-Cover „Lauter Leichen“ von Zarah Philips, © neobooks Hamburg

Als in der Villa von Martha Gint eine weitere Leiche gefunden wird, scheint das Schicksal von Mutter und Tochter besiegelt zu sein. Doch damit ist noch nicht genug: „Apropos Leichen. Die Polizei hat noch zwei weitere gefunden. Eine Frau ungefähr fünfundzwanzig. Sehr alte Leiche. Und dann haben sie noch den Serben aus dem Karpfenteich gefischt.“ (Philips, 2016) Wen wundert es da, dass Frieda, die Großmutter von Elenor, bei der Entführung eines Familienmitglieds der serbischen Mafia ihre Finger im Spiel hat?

Die Bewertung:

Der Krimi „Lauter Leichen“ erzählt nicht nur die Familiengeschichte der Gints, sondern auch die nicht minder verworrene Saga der Familie Anderlei. In ihrem dunkelblauen, 268-PS-starken Jaguar begleitet man Elenor Gint in rasanter Fahrt durch kurvenreiches Gebiet – ohne jedoch ins Schleudern zu kommen. Sehr sorgfältig werden die Charaktere aufgebaut. Als Leserin bzw. Leser erfährt man immer nur so viel, wie es gerade für den jeweiligen Handlungsstrang gerade notwendig ist. Immer wieder zaubert die Autorin ein neues Kaninchen aus ihrem Hut. Und wer glaubt, er weiß Bescheid, wird eines Besseren belehrt.

Mein Fazit: fünf von fünf möglichen Krönchen

Dieses Buch ist spannend, skurril und böse, das macht es für mich bereits jetzt zu Jahresbeginn zu einem meiner Favoriten in diesem Jahr. Die Autorin Zarah Philips zählt für mich als Neuentdeckung im Genre Kriminalroman. Sehr gern möchte ich weitere Bücher von ihr lesen!


Zur Autorin:

Porträtbild der Hamburger Autorin Zarah Philips

Zarah Philips, Autorin des Krimis „Lauter Leichen“

Die Hamburgerin Zarah Philips, Jahrgang 1969, liebt die Elbe und die Alster, kleine und große Menschen, Kunst und fremde Kulturen. Sie ist begeisterte Mutter von drei mittlerweile großen Kindern, die ihr auch einen unorthodoxen beruflichen Werdegang beschert haben: Sie arbeitete als Assistentin, als PR- und Marketingleiterin, als Controllerin und – in ihrem zweiten Leben – als Therapeutin für vornehmlich seelische Belange.

Als sie 22 Jahre alt war, veröffentlichte der Heyne-Verlag ihren Kurzkrimi „Die Erbschaft“ im Sammelband „Die besten Krimis des Jahres 1992“. Das professionelle Schreiben schob sie dennoch auf, denn klassische Arbeit füllte ihren Kühlschrank zuverlässiger. Mit dem Auszug ihres ersten Kindes begann sie ihren Roman „Lauter Leichen“, an dem sie zwei Jahre arbeitete.

Zarah Philips: Lauter Leichen, neobooks, Hamburg, 2016.

Die Autorin überließ mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar.


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