Anette Huesmann: Blau-weiß-tot – Der badische Krimi (Rezension)
Wer auf Eishockey steht, genauer gesagt auf die „Adler Mannheim“, wird um das Buch „Blau-weiß-tot“, das 2015 bei Emons* erschienen ist, nicht herumkommen. Und wer dann obendrein noch eine Beziehung zu Mannheim hat, legt den badischen Krimi so schnell nicht wieder aus der Hand.
Die Handlung:
Ein Eishockeyspiel in der Mannheimer SAP Arena. Die Nürnberger Ice Tigers stehen im Play-off-Viertelfinale gegen Adler Mannheim. Ein Knall ertönt – auf dem Eis liegt ein toter Spieler. Die Täterin wird noch vor Ort verhaftet. Welche Verbindung besteht zwischen ihr und dem Opfer? Ihre Beweggründe bleiben im Dunkeln, das Motiv auch.
Bereits bei der Einlasskontrolle hat Christina Peters, kurz Chris, Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes, ein mulmiges Gefühl, als sie die spätere Täterin nach unerlaubten Gegenständen absucht. Aber sie findet nichts bei ihr: „Die Zuschauerin war sauber.“ Das Misstrauen geweckt, folgt Chris der Frau, kann aber das Schlimmste nicht verhindern.
Sonderauftrag für Chris Peters
Kurzzeitig noch als Mittäterin verdächtigt, erhält Chris den Sonderauftrag, die Planung und Organisation des Attentats zu rekonstruieren und mögliche Hintermänner aufzudecken. Der Job ist ihr wichtig, sie hat ein gutes Gespür für Menschen und kann andere leicht durchschauen.
Allerdings befindet sich Chris auch in einer persönlichen Umbruchphase. Sie will ihre Lebensweise ändern und fängt während ihrer Ermittlungen selbst einen Sport an. Es ist keine einfache Zeit für Chris, die während ihrer Ermittlungen auch noch private Angelegenheiten für sich klären muss …
Die Bewertung:
Zum Verständnis der Geschichte benötigt man kein Eishockeywissen. Denn die Autorin hat sorgfältig recherchiert und bringt dem Leser und der Leserin das Umfeld nahe. So erfährt man ganz beiläufig, welche Rolle Berater in der Profiliga spielen und über welche Summen dabei verhandelt wird. Zudem erfährt man einiges über schweißtreibendes Kampfsporttraining, das die Ermittlerin in einem Kickbox-Studio absolviert.
Das Umfeld der Eishockeyprofis, eine ungewöhnliche Handlung und die bisweilen etwas kauzige Ermittlerin machen „Blau-weiß-tot“ zu einem Kriminalroman, den man so noch nicht gelesen hat. Gleichzeitig schenkt Autorin Anette Huesmann der Stadt Mannheim viel Beachtung und setzt ihr dadurch ein liebenswertes Denkmal.
Fazit: Alles in allem ein Buch, das ich gut und gern weiterempfehlen kann!
Anette Huesmann: Blau-weiß-tot, Emons Verlag, Köln, 2015.
*Der Verlag überließ mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar.
Zu weiteren Rezensionen:
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