Lisa Graf-Riemann/Ottmar Neuburger: Steckerlfisch (Rezension)

Für Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger ist dies schon der dritte gemeinsame Krimi, der bei Emons* erschienen ist. Nach „Hirschgulasch“ und „Rehragout“, deren Handlungsorte im Raum Berchtesgaden zu finden sind, zieht das Autorenduo mit „Steckerlfisch“ an den Chiemsee um. Genauer gesagt in eine schmucke Seniorenresidenz. Ein Kommissar aus Ingolstadt kommt dabei aufgrund familiärer Verpflichtungen eher zufällig ins Spiel als er sich dort zu einem Pflichtbesuch aufhält. 

Die Handlung:

Das wird Ihnen mit diesem Krimi serviert: Eine exklusive Residenz in Prien, idyllisch am Chiemsee gelegen, dient als gediegener Altersruhesitz für Senioren. Eine unnahbare Geschäftsführerin teilt mit dem Leiter der Einrichtung nicht nur Berufliches. Eine Krankenschwester, die in ihrer Gottesfurcht nicht zu überbieten ist.  Ein angebliches Wellness-Ressort am Schwarzen Meer, in dem die Senioren mehrere Wochen zur Thalasso-Therapie verbringen sollen.

Was die Idylle trübt: innerhalb der letzten Monate sterben mehr Senioren als gewöhnlich. Und dann verschwindet eine ältere Residenzbewohnerin auch noch spurlos in Rumänien.

Cover des Kriminalromans „Steckerlfisch“

Cover: Steckerlfisch, © Emons Verlag

Ein Senioren-Ermittlerduo geht auf Verbrecherjagd

Helmut Meißner, pardon: Kommerzialrat Helmut Meißner, ist ein von sich selbst eingenommener alter Kauz, der nach dem Tod seiner Frau Margarete in die Residenz gezogen ist, um der Einsamkeit zu entfliehen. Ihm kommen nach und nach Zweifel, ob die letzten – für ihn unerwarteten – Todesfälle wirklich natürlichen Ursprungs waren. Während er das nähere Umfeld der Residenz unter die Lupe nimmt, knüpft er zarte Bande mit der neuen Bewohnerin Helene, die er zunächst für eine alte Adelsschnepfe hält.

Sein Neffe Stefan Meißner, Hauptkommissar aus Ingolstadt, fährt mit Freundin Marlu, ebenfalls bei der Kripo, nach Prien, um auf Wunsch dessen Vaters dort einmal nach dem Rechten zu sehen. Ein Pflichtbesuch, echte Sympathie sieht anders aus: „Mein Onkel Helmut. Bruder meines Vaters. Unternehmer, Gründer einer Baumarktkette. Stinkreich, seit ich denken kann.“ (Graf-Riemann/Neuburger, 2016, S. 17)

Die Bewertung: Ein kulinarischer Leckerbissen

Mit Kommerzialrat Helmut Meißner und Freifrau Helene von Hertan hat sich im neuesten Krimi von Lisa Graf-Riemann und ihrem Co-Autoren Ottmar Neuburger ein Ermittlerduo auf den Weg gemacht, das die beiden Profis Stefan und Marlu alt aussehen lässt. Schrullig und liebevoll-garstig im Umgang miteinander, begeben sich die beiden Alten auf Verbrecherjagd. Sogar der Steckerlfisch, der erst nach Auflösung als Trophäe verspeist wird, gerät dabei zur Nebenrolle.

Mein Fazit: köstlich! Mit fünf von fünf möglichen Krönchen.

Lisa Graf-Riemann/Ottmar Neuburger: Steckerlfisch, Köln, 2016.

*Der Verlag überließ mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar.


Zu weiteren Rezensionen:

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

0 Antworten

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Möchten Sie an der Diskussion teilnehmen?
Wir freuen uns über Ihren Beitrag!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert