Rasieren ist hier nicht erlaubt! – Über zielgruppengerechte Ansprache

Zum Entspannen gehe ich gern in die Sauna. Auch wenn es sich hierbei um eine klare Freizeitaktivät handelt, habe ich meine Lektorinnenbrille dabei. Und deshalb fallen mir Schilder wie dieses besonders (im negativen Sinn) auf.

Drei Ausrufezeichen sollen dem Leser hier offenbar signalisieren: das, was jetzt kommt, ist megawichtig! Aber auch bei wichtigen Botschaften gilt die Frage: wer liest das, d. h. wer ist die Zielgruppe? (Randnotiz: Grammatik und Rechtschreibung sollten natürlich auch stimmen. Das „Dass“ schreibt sich in dieser Konstruktion nur mit einfachem „s“. Denn es handelt sich nicht um die Konjunktion „dass“, sondern um den bestimmten Artikel „das“: „das Rasieren“.)

Auszug aus einer Hausordnung

„Wir bitten um Beachtung!!! Dass Rasieren, Haare schneiden & Haare färben sind nicht erlaubt!“, Foto: Katja Rosenbohm

Es gibt zig verschiedene Formulierungsalternativen, um die Zielgruppe anzusprechen. Wie wäre es z. B. mit diesen Varianten hier?

Liebe Gäste! Bitte beachten Sie, dass in unserem Haus das Rasieren und das Schneiden oder Färben der Haare nicht gestattet sind.

Liebe Gäste, wir möchten Sie auf Folgendes hinweisen: Rasieren und das Schneiden oder Färben der Haare sind in unserem Haus nicht gestattet.

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  1. […] achten wir Erbsenzählerinnen auch auf das Umfeld, in dem sich das perfekte Wort bewegt, Stichwort Zielgruppe. Auf der Fachtagung unseres Verbandes würde ich mich hüten, das Wort Workflow zu benutzen – […]

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