„Das wäre mit einem Lektorat nicht passiert“

Was für einen wunderbaren Auftakt die Lyrikerin Nora Gomringer der VFLL-Jahrestagung in diesem Jahr gab! Aber dazu später mehr. Mitte September fanden sich in Nürnberg weit über hundert Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsverband der Freien Lektorinnen und Lektoren ein, um unter dem Motto „Publizieren der Zukunft. Besser mit uns!“ ein ganzes Wochenende mit Netzwerken, Diskutieren und Fortbilden zu verbringen. Das Organisationsteam hatte sich in der Vorbereitung wieder mächtig ins Zeug gelegt, um die Teilnehmer*innen der Tagung mit dem einen und anderen besonderen Schmankerl zu erfreuen.

Nora Gomringer bei den Lektorentagen 2018 | Foto: Katja Rosenbohm

Wer heute über die Zukunft der Arbeit von Lektorinnen und Lektoren spricht, kommt um das Thema Digitalisierung nicht mehr herum. Die spannende Frage der Podiumsdiskussion, die den Auftakt unserer Netzwerkveranstaltung bildete, lautete deshalb: Wie kann die digitale Zukunft des Publizierens aussehen? Und daraus ergibt sich direkt die nächste Frage: Welche Veränderungen im Lektoratsalltag gehen damit einher?

Rechtschreibung ist und bleibt wichtig

Gerade Unternehmen, von denen heute vollkommen selbstverständlich erwartet wird, dass sie sich mit einer eigenen Internetpräsenz profilieren oder ein Unternehmensblog bespielen, benötigen künftig noch mehr professionelle Textdienstleistungen. Dies ist unabhängig davon, in welchem Medium der Text veröffentlicht wird: Ob Nachrichten über Messengerdienste wie WhatsApp, Facebook-Postings oder ein eigenes Instagram-Profil, die Texte müssen den Ansprüchen korrekter Orthografie genügen. „Unternehmen, die hochwertige Produkte verkaufen, brauchen auch hochwertige Texte“, betonte Nora Gomringer.

Korinthenkacker – und stolz darauf!

An dieser Stelle kommen wieder die Lektorinnen und Lektoren ins Spiel. Deren Arbeit werde leider in der Außenwahrnehmung oft unterschätzt und es würden ihnen Eigenschaften von eher introvertierten Menschen zugeschrieben, merkte Gomringer zu Recht an. Dabei ist gerade von ihnen Durchsetzungsvermögen und auch eine gewisse Beharrlichkeit in der Arbeit gefordert. Korinthenkackerisch zu sein, offenbare auch positive Fähigkeiten, so Gomringer. „Das wäre mit einem Lektorat nicht passiert. Seien Sie stolz auf Ihre eigene Arbeit und Ihre eigene Wertschöpfung!“

Ein besseres Schlusswort hätte es für mich nicht geben können!


Zur Website von Nora Gomringer


Zu den Lektorentagen 2017: Das Lektorat im digitalen Zeitalter

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